Auch zum Tag der deutschen Einheit waren wir wieder einmal im Kino. Ich gebe zu: mir ist erst nach dem Besuch des Films eingefallen, daß es tatsächlich keinen passenderen Film hätte geben können in den wir hätten gehen können. Vorab aber habe ich mir den Film ausgesucht, weil er auf einer wahren Begebenheit beruht, die sich Ende der 70er zugetragen hat.


In einem Dorf nahe der bayrischen Grenze, im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik, haben zwei befreundete Familien einen gewagten Plan: Sie wollen mit Hilfe eines selbst konstruierten und genähten Heißluftballons die Grenze in die Freiheit überqueren. Hier benötigen sie jedoch zusätzlich noch etwas überaus seltenes - Nordwind.


Als dieser endlich kommt, stellen beide Parteien zu ihrer Bestürzung fest, daß der Ballon keine 8 sondern nur 4 Personen trägt. Also beschließen sie, daß nur eine Familie ihr Glück versuchen soll. Gesagt getan, in aller Eile und sehr spontan bricht Familie Strelzyk also auf. Alles geht gut, bis sie in der Luft sind: Der Heißluftballon saugt sich voll Wasser und so sind sie gezwungen, frühzeitig zu landen. Tragischerweise verfehlen sie den Westen um wenige hundert Meter und deshalb bleibt nichts anderes übrig, als nach Hause zurückzukehren und so zu tun, als sei nichts passiert.


Nur: Familie Strelzyk ist auch klar, daß von nun an der missglückte Fluchtversuch im Fokus der Staatspolizei steht und - wollen sie nicht früher später doch noch erwischt werden - eigentlich nichts anderes übrig bleibt, als noch einen Fluchtversuch zu unternehmen. Mangels Möglichkeiten einigen sich die Strelzyks mit Familie Wetzel, ihren Freunden, die bereits den ersten Ballon konstruiert und genäht haben, darauf, noch einen Ballon zu bauen, aber diesmal einen, der alle sicher in die Freiheit bringen kann.


Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, hat doch die Staatspolizei ein Auge auf die Läden, die den passenden Ballonstoff verkaufen.....


Am Ende ist ein hochspannender und fesselnder Film herausgekommen, dem man nicht anmerkt, daß er von Deutschlands Comedy-Filmemacher Nr. 1 stammt. Ich kann diesen nur jedem empfehlen, der sich ein wenig für die Geschichte interessiert (oder wissen möchte, wie ein Leben unter der Herrschaft der AfD aussähe ;) ).


Spoiler:


Wenn man bedenkt, welche Umstände alles eintreten mussten, damit die Familie es tatsächlich in den Westen schafft, bekommt man wirklich Gänsehaut. Hätte alles geklappt wie es sollte wären alle auf die letzten Meter noch erwischt worden, und was dann passiert wäre, möchte man sich lieber nicht ausmalen.....


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