Oppenheimer

Wir haben uns letzten Endes doch noch in den Film getraut, da das Thema an und für sich schon sehr spannend ist. Aber dann kommt noch dazu, daß es ein Film von Christopher Nolan ist, die man sich am besten eh immer im Kino ansieht, und der tolle Cast.


Und ja, ich geb es zu, ich bin ein kleines Nolan-Fangirl… Jeder seiner Filme, die ich bisher gesehen habe, war bildgewaltig ins Szene gesetzt und spannend. Man denke nur an Interstellar, wo viele damals noch dachten, die Folgen des Klimawandels wären übertrieben… Dabei war Nolan einfach nur seiner Zeit voraus. Aber ich schweife ab.


Heute soll es um Oppenheimer gehen, und auch hier haben wir den Kauf der Kinokarten absolut nicht bereut. Allerdings muß vorab gesagt werden, daß der Film eher die politischen und geschichtlichen Aspekte aufgreift, denn die wissenschaftlichen. Wer sich hier die Erklärung der Funktionsweise oder der Entdeckungen an und für sich, die hier gemacht wurden, erhofft, wird etwas enttäuscht.


Ich muß aber sagen, ich habe bis zum Film nie verstanden, weshalb die Amerikaner NACH dem Ende des 2. Weltkriegs unbedingt die Atombombe über Japan abwerfen mussten oder dachten, es tun zu müssen. Da ist mein unzureichender Geschichtsunterricht mit schuld, der sich eher mit der Rolle der Deutschen im 2. Weltkrieg und im dritten Reich befasst hat, aber alles andere außen vor gelassen hat und der mit dem Tod Hitlers endete. Zu diesem Zeitpunkt hat im Unterricht eh schon kaum einer mehr aufgepasst, weil wir die letzten eineinhalb Jahre nichts anderes mehr durchgenommen haben und auch danach der Abschluß anstand. Wer sich aus meiner Klasse damals also nicht selbst mit dem Thema befasst hat, oder geschichtlich interessiert war, weiß nur bis Hitlers Tod etwas über Geschichte und da auch nur sehr lückenhaft (ich bin Jahrgang 1975).


Insofern ist der Film auch sehr sehenswert, ich würde ihn jedem geschichtlich interessierten Kinogänger ans Herz legen.


Zum Inhalt muß eigentlich nicht mehr viel gesagt werden, aber hier eine kurze Zusammenfassung. Der Film gibt den Werdegang von Oppenheimer(Cillian Murphy) dem „Vater der Atombombe“, ab seiner Zeit als Student an der Uni wieder und die Umstände, die dazu geführt haben, daß er an der Entwicklung der Atombombe beteiligt war. Allerdings macht die Biographie mit dem Abwurf der Bombe über Japan (Nagasaki und Hiroshima) nicht halt, sondern befasst sich mit dem anschließenden Versuch seines ehemaligen Mentors Lewis Strauss (Robert Downey Jr.), Oppenheimer zu diskreditieren.


Klingt jetzt sehr trocken, ist es aber nicht. Was einem hier präsentiert wird, sind äußerst spannende 3 Stunden Geschichte.


Man braucht nur eine starke Blase. Und kann den Abspann frühzeitig verlassen, weil dann nix mehr kommt.

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