Once upon a Time in Hollywood

Unter diesen Voraussetzungen ist das nicht ein Film zum "eben mal zwischendurch schauen".


Daher bot sich der heutige Feiertag geradezu für einen Filmnachmittag an, zumal das Wetter auch nicht das schönste ist und uns die Corona-Krise nach wie vor fest an den Eiern (und Eierstöcken) hat.


Ich habe diesen Film jetzt mal unter der offiziellen Genre-Bezeichnung "Drama" eingeordnet, aber um ehrlich zu sein ist es schwer zu sagen, was dieser Film ist. Ich würde eher sagen irgendwas zwischen Drama und Komödie.


Worum geht's in diesem Film? Im Grunde genommen ist das Hauptthema des Films, der Ende der 60er spielt, eine Art Lebenskrise des Hauptprotagonisten namens Rick Dalton (gespielt von Leonardo DiCaprio). Seines Zeichens Schauspieler fängt er an, an seiner Karriere und seiner Zukunft zu zweifeln, als ihm ein Produzent erklärt (Al Pacino), nur noch für Schurkenrollen engagiert zu werden sei der Anfang vom Ende. Glücklicherweise hat er noch seinen Freund, Cliff Booth (Brad Pitt), der ihm den Rücken stärkt und für ihn eine Art Junge für alles ist, sowie auch sein Stuntman. Der Film begleitet die beiden auf ihrem Weg durch Hollywood und ist dabei, wenn sie auf diverse Weggefährten und Kollegen treffen.


Von sich reden machte der Film, weil er in der Nachbarschaft von Sharon Tate (Margot Robbie) spielt, die Ende der 60er von der Manson-Family ermordet wurde, und weil sie auch in dieser Geschichte vorkommt, wenn auch als Nebendarstellerin. Der Mord an Sharon Tate und ihren Gästen am 9. August 1969 zählt als einer der schlimmsten Verbrechen Hollywoods. Dementsprechend gespannt wurde auch erwartet, wie Quentin Tarantino damit umgehen würde, ist er eher nicht für Filme für Zartbesaitete bekannt.


Ich will nicht zu viel verraten, aber der Film hat ein anderes Ende als es sich tatsächlich abgespielt hat. Am Ende denkt man sich tatsächlich "wäre es doch nur so gewesen". Und tatsächlich sind sowohl der Anfang des Films, wo man Rick Dalton in einem seiner Filme in voller Action sieht, als auch das Ende - gewissermaßen der Showdown zwischen der Manson-Familie und...… (nein, das wäre zu viel gespoilert) - die Passagen des Films, wo man an einen echten Tarantino denkt wie man ihn kennt. Blutig, actionreich, die Handlung Schlag auf Schlag.


Dazwischen allerdings weiß man den Film nicht recht einzuordnen. Drama? Komödie? Krimi? Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Was ich euch aber verraten kann: ein typischer Tarantino ist dieser Film nicht, allerdings hat der Regisseur bei der Auswahl des Soundtracks und des Casts mal wieder ein ausgezeichnetes Händchen bewiesen. Da schlägt Tarantino keiner, und Brad Pitt und Leonardo DiCaprio als auch Margot Robbie sind gewohnt gut und wie immer schön anzusehen. Erstaunlich ist auch, wie viele bekannte Gesichter in Nebenrollen auftauchen.


Ob man den Film gesehen haben muss ist sehr schwer zu beantworten. Ich denke hätte ich den Film nicht gesehen, würde mir nicht viel fehlen, allerdings könnte ich dann auch natürlich nicht mitreden. ;)


Der Film hat durchaus seine Momente, gerade wenn Rick Dalton (aka Leonardo DiCaprio) wieder mal an sich selbst zweifelt - denn genauso stelle ich mir das bei einem Hollywoodschauspieler wirklich vor - oder aber wenn die damalige Zeit recht lebensnah portraitiert wird, so daß man denken könnte, man sei damals selbst dabei gewesen. Wobei ich nicht wirklich so alt bin. Es sind durchaus unterhaltsame 161 Minuten, aber etwas Durchhaltevermögen brauchts zwischendurch, da der Film ein paar Längen hat. Letzten Endes bleibt es jedem selbst überlassen ob er/sie den Film sehen möchte, aber wie gesagt: Ein typischer Tarantino ist es eigentlich nur am Anfang oder am Ende, oder aber wenn der typische Tarantino-Humor durchblitzt.


Viel Spaß beim Schauen!


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