Chernobyl

Viele von uns waren damals als Zeitzeugen dabei. Ich kann mich noch erinnern: Als es passierte, war ich in der Grundschule. Ich war zehn, im April 1986, als das Unglück seinen Lauf nahm. Ich weiß noch, wie uns unsere Lehrer in der Pause anwiesen, nicht ins feuchte Gras zu treten und in der Pause besser drinnen zu spielen. Als Kind merkte man zwar, daß es ernst war, aber so richtig einordnen konnte man die unsichtbare Gefahr dennoch nicht. Erst im Lauf der Jahre wurde einem klar, wie schlimm das Unglück damals war, wenn es hieß, man solle nicht mehr Pilze aus dem Wald essen oder der Verzehr wildwachsender Beeren sei gefährlich.


Nun hat HBO in Zusammenarbeit mit Sky eine Miniserie über die damaligen Ereignisse gedreht und die Abläufe und Hintergründe möglichst genau und zudem wahrheitsgetreu rekonstruiert.


Herausgekommen ist ein sehr sehenswerter Mehrteiler, der zumindest mir und meinem Mann einige neue Erkenntnisse gebracht hat. Bisher war uns zum Beispiel nicht klar, daß der Reaktorkern einige Tage offen dalag und seine Strahlung ungehemmt ins Freie schießen konnte. Auch, wie viele Freiwillige (und bestimmt auch einige Zwangsverpflichtete) damals ihr Leben gaben, um das Allerschlimmste abzuwenden.


Anhand einiger verschiedener Schicksale wird zudem genau erklärt, welche Folgen welche Strahlung auf lebende Organismen hat, und auch wie Russland damals "tickte" kann hier schön nachvollzogen werden.


Unsererseits eine ganz klare Empfehlung! Und wenn man mich fragt, dann sollte diese Miniserie auf den Lehrplan der Schulen gesetzt werden. Anhand dieser kann man sehen, welche Gefahr AKW's sind, und daß es sich hierbei keineswegs um den saubersten Strom handelt, wie einem gerne mal weisgemacht wird, sondern um tickende Zeitbomben.


Zu sehen bekommt man das bei Prime: Chernobyl


Alternativ kann man hier nach seinem bevorzugten Streaminganbieter suchen.

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